Heute morgen finde ich in meinem Emailpostfach eine Mail von OMR und eine Headline springt mir sofort ins Auge: ChatGPT & Co. als Traffic-Quelle: Werden GAIO oder LLMO jetzt zur Marketingdisziplin? (Den Link zu dem vollständigen Artikel findet ihr ganz unten)

Künstliche Intelligenz (KI) spielt bereits eine zunehmend wichtige Rolle in der Suchmaschinenoptimierung (SEO) und wird voraussichtlich weiterhin erhebliche Auswirkungen haben. Hier sind einige relevante Aspekte:

1. Algorithmus-Veränderungen: Suchmaschinen-Algorithmen, insbesondere bei großen Suchmaschinen wie Google, verwenden bereits KI und maschinelles Lernen. KI ermöglicht es den Algorithmen, Muster und Zusammenhänge in Daten zu erkennen, was zu immer präziseren Suchergebnissen führt. SEO-Strategien müssen daher darauf abzielen, qualitativ hochwertige, relevante und ansprechende Inhalte zu erstellen, um den sich ständig ändernden Algorithmen gerecht zu werden.
2. Sprachsuche: Mit der Zunahme von sprachbasierten Suchanfragen werden KI-gesteuerte Systeme wie digitale Assistenten und sprachbasierte Suchmaschinen eine größere Rolle spielen. SEO-Strategien müssen auf natürlichere, gesprochene Formulierungen und auf die Bedürfnisse von Nutzern ausgerichtet sein, die sich bei sprachgestützten Suchanfragen oft anders verhalten als bei Textsuchen.
3. Personalisierte Suchergebnisse: KI ermöglicht es Suchmaschinen, personalisierte Suchergebnisse basierend auf dem individuellen Nutzerverhalten, den Präferenzen und dem Standort zu liefern. SEO-Strategien müssen sich darauf einstellen, personalisierte Inhalte anzubieten und gleichzeitig relevante Informationen für eine breitere Zielgruppe bereitzustellen.
4. Verständnis von Inhalten: KI kann den Inhalt von Webseiten besser verstehen und interpretieren. SEO-Experten sollten sicherstellen, dass ihre Inhalte klar strukturiert, thematisch relevant und für Maschinen gut verständlich sind, um in den Suchergebnissen besser bewertet zu werden.
5. Ranking-Faktoren: Suchmaschinen-Algorithmen verwenden Hunderte von Ranking-Faktoren, von denen viele auf KI und maschinellem Lernen basieren. SEO-Strategien müssen sich kontinuierlich an diese sich verändernden Faktoren anpassen, um die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen zu verbessern.

Die Relevanz von KI für SEO liegt darin, dass sie die Art und Weise, wie Suchmaschinen Inhalte verstehen, analysieren und präsentieren, grundlegend verändert. SEO-Praktiken müssen sich weiterentwickeln, um mit diesen technologischen Fortschritten Schritt zu halten und optimale Ergebnisse in den Suchergebnissen zu erzielen.

Bei einem Marketing-Vortrag auf der auf dem RheinAhrCampus Remagen der Hochschule Koblenz vor etwa zehn Jahren habe ich auf ein verändertes Suchverhalten hingewiesen, denn die mobile Nutzung von Internetdiensten stieg von Jahr zu Jahr. Für mich war daraus die logische Konsequenz, dass sich dadurch die SEO in Richtung Optimierung für mobile Endgeräte entwickeln würde. Perspektivisch, so meine Schlussfolgerung, sollte man sich von dem Gedanken von Webseiten in ihrer heutigen Form verabschieden, denn die Suche der Zukunft wird über Sprache erfolgen. Der Professor, der mich seinerzeit für den Vortrag eingeladen hat, fand diesen Gedanken höchst interessant, zumal auch schon mit den ersten Chatbots auf Webseiten experimentiert wurde. 

Die Idee von Chatbots existiert schon seit den 1960er Jahren. Der erste Chatbot, ELIZA, wurde 1966 von Joseph Weizenbaum, einem Informatiker am MIT (Massachusetts Institute of Technology), entwickelt. ELIZA war in der Lage, einfache Gespräche mit Benutzern zu führen und wurde oft für therapeutische Zwecke eingesetzt. In den folgenden Jahrzehnten gab es verschiedene Entwicklungen im Bereich der Chatbots, aber der Durchbruch kam in den letzten Jahren, insbesondere mit dem Fortschritt im maschinellen Lernen und der künstlichen Intelligenz. Moderne Chatbots verwenden fortschrittliche Algorithmen, um natürliche Sprache zu verstehen und kontextbezogene Gespräche zu führen.

Die zunehmende Verbreitung von Messaging-Plattformen, sozialen Medien und die steigende Akzeptanz von KI-Technologien haben dazu geführt, dass Chatbots in den letzten Jahren weit verbreitet sind. Sie werden in verschiedenen Branchen eingesetzt, darunter Kundenservice, E-Commerce, Gesundheitswesen und mehr, aber das ist eine andere Geschichte

Meiner Meinung nach ja, denn man sollte vorbereitet sein. Da suchmaschinenoptimierte Webseiten für Screen Reader maschinenlesbar sind, also sowohl im Text als auch im Bildbereich, sind die Grundlagen dazu geschaffen. Natürlich muss man sich hinsichtlich SEO Gedanken darüber machen, wie der Content auch für die Nutzung von KI aufbereitet werden kann.

„Eine deutlich größere Bedeutung könnte LLMO oder GAIO erlangen, wenn Google als größter Traffic-Lieferant im Web seine Suchmaschine komplett oder teilweise umstellt, von Index-basiert auf KI-Sprachmodell-basiert. Seit Mai vergangenen Jahres testet der US-Konzern die Integration von generativer KI in Form der „Search Generative Experience“ (SGE). Die ist allerdings nur auf Anmeldung nutzbar und in Deutschland zurzeit garnicht.“

Roland Eisenbrand (Head of Content bei OMR)

Roland Eisenbrand

Die meisten Suchanfragen durch Nutzer verzeichnet unangefochten Google. Auch wenn der Konzern schon mit solchen Modellen experimentiert, wird ein Wechsel wahrscheinlich nicht so zeitnah stattfinden, denn das Geschäftsmodell von Google würde durch eine Search Generative Experience (SGE) empfindlich getroffen:

„Experten vermuten, dass es Google um die 36 Milliarden US-Dollar pro Jahr kosten würde, SGE für jede Suchanfrage auszuspielen. Das ist etwa wie Hälfte von Googles Jahresgewinn!“

Malte Landwehr

Auf der Entwicklerkonferenz I/O 2023 wurde erstmals Google SGE vorgestellt. Mit SGE ist die Intergration generativer KI in die Google-Suchergebnisse gemeint. Antworten für Suchanfragen werden nicht mehr als Treffer mit Bezug auf eine Webseite dargestellt, sondern eine künstliche Intelligenz gibt die Antwort auf eine Suche.

Einen ersten Test gibt es schon, denn US-amerikanische Internetnutzer haben über Googles Search Lab Zugang zur Beta-Version, was uns bereits tieferen Einblick in die Funktionsweise der Search Generative Experience gewährt. Einige Funktionen kann man in einem Video auf dem Google Youtube Kanal anschauen:

Den kompletten Artikel aus dem OMR-Newsletter findet ihr auf der Webseite von OMR | ChatGPT & Co. als Traffic-Quelle

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Foto von Andrea Piacquadio